Publication Laka-library:
Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Fukushima und Tschernobyl
Author | IPPNW, A.Claußen, A.Rosen, H.Paulitz |
2-34-8-10-111.pdf | |
Date | February 2016 |
Classification | 2.34.8.10/111 (CHERNOBYL ACCIDENT - CONSEQUENCES SURROUNDINGS - GENERAL) |
Front |
From the publication:
Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen von Fukushima und Tschernobyl 30 Jahre Leben mit Tschernobyl. 5 Jahre Leben mit Fukushima IPPNW Report Impressum 1. Auflage, Februar 2016 Team der Autorinnen und Autoren: Dr. med. Angelika Claußen, IPPNW Dr. med. Alex Rosen, IPPNW Mitarbeit (Kapitel 4): Henrik Paulitz, IPPNW EINLEITUNG „Die Atomindustrie kann jedes Jahr eine Katastrophe wie Tschernobyl verkraften.“ HANS BLIX, 1986 IN SEINER FUNKTION ALS DIREKTOR DER IAEO Vor 30 Jahren, am 26. April 1986, fand die Mär von der „sicheren Atomkraft“ mit dem Super-GAU von Tschernobyl ein abruptes Ende. Millionen Menschen wurden zu Opfern radioaktiver Verstrahlung. Riesige Territorien wurden unbewohnbar. Die radioaktive Wolke zog um die ganze Erde. In den Köpfen zahlloser Menschen wuchs die Erkenntnis von den Gefahren der Atomenergienutzung. Auch in Deutschland erkrankten und starben Menschen aufgrund der mit Nahrung und Atemluft in den Körper aufgenommenen radioaktiven Partikeln. Vor 5 Jahren, am 11. März 2011, zeigte sich, dass die Menschheit die Lektion von Tschernobyl nicht gelernt hat, als es in Fukushima ebenfalls zum Super-GAU kam. Durch mehrere Kernschmelzen, Explosionen, Brände, Lecks und absichtliche Freisetzungen gelangten immense Mengen an radioaktiven Stoffen in die Umwelt. Auf der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse INES wird die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima Dai-ichi in der höchsten Kategorie geführt, gleichauf mit dem Super-GAU von Tschernobyl. Mehr als 200.000 Menschen aus der Präfektur Fukushima mussten damals ihre Heimat verlassen und in Übergangslager evakuiert werden, wo bis heute noch knapp Hunderttausend ausharren. Aber die Folgen der Katastrophe erstreckten sich weit über die Grenzen der Präfektur hinaus. Millionen von Menschen wurden seit Beginn der Katastrophe erhöhten Strahlendosen ausgesetzt – vor allem in den Regionen mit relevantem radioaktiven Niederschlag, aber auch in weniger belasteten Teilen des Landes, wo Menschen mit verstrahltem Trinkwasser und radioaktiv kontaminierter Nahrung konfrontiert wurden